Altwarensammlung
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26. März 2023Ein Bericht des Murnauer Tagblattes
Von Antonia Reindl
„Wir wollen kein Luxus-Feuerwehrhaus“
Neubau an der Kellerstraße bleibt großes Thema – Michael Montag weiter Vorsitzender
Murnau – Michael Montag bleibt an der Spitze. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Murnau wurde er abermals zum Ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Zuvor hatten die Schlussworte seines Berichts im Saal des Restaurants Zum Murnauer ein wenig nach Abschied geklungen.
Wichtiges Thema bleibt der ersehnte Neubau des Feuerwehrhauses an der Kellerstraße. Dieser sei „immer noch nicht in trockenen Tüchern“, bedauerte Kommandant Florian Krammer. Das Unterfangen „schreitet nur langsam voran“. Gerade beschäftigten sich die Fraktionen im Gemeinderat mit dem Raumprogramm, „leider ohne uns zu beteiligen“. Aber: „Wir haben nun in dem Raumprogramm eine Spalte eingefügt mit Erläuterungen zu den einzelnen Räumen und deren Größe und Notwendigkeit“. Das Ganze sei keine so einfache Sache. Deshalb betonte Krammer auch, dass man dies den Mitgliedern des Gemeinderates sachlich erklären und begründen müsse. „Fast kein Mitglied hat eine praktische Erfahrung bei der Feuerwehr, was auch kein Problem ist.“ Außerdem stellte der Kommandant klar: „Wir wollen kein Luxus-Feuerwehrhaus haben, sondern nur das, was die Norm und die Unfallversicherung vorgeben.“
Was den Zeitplan anbelangt, so sei das Verfahren mit der Feuerwehr abgesprochen, sagte Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) und erinnerte an den bisherigen Prozess. Er bat um Verständnis, dass der Gemeinderat genau kalkulieren und so planen müsse, „dass wir die anderen Pflichtaufgaben noch finanzieren können“. Der Gemeinderat setze sich „sehr intensiv, genau und ernsthaft“ mit der Thematik auseinander. Am Ende spreche man bei Feuerwehr- inklusive Parkhaus „wahrscheinlich über das finanziell größte Projekt des Marktes Murnau“. Der Architektenwettbewerb, schätzt der Rathauschef, werde wohl das ganze Jahr 2023 beanspruchen. 2024 folge der Bebauungsplan. „Da brauche ich euch alle“, betonte Beuting, denn „da werden wir Interessen miteinander abwägen müssen“.
Montag schaute in seinem Bericht auf die Veranstaltungen 2022 zurück – darunter der Christkindlmarkt, der finanziell gesehen „brutal“ gewesen sei, also erfolgreich – und etwa auf das 150-Jährige der Wehr mit mehreren Veranstaltungen verteilt auf das Jahr 2025 voraus. Auch an einer Chronik werde gerade gearbeitet, 26 000 Archivbilder müssen durchgesehen werden. Montag zeigte sich auch selbstreflektiert, als er für 21 Jahre Unterstützung dankte: Es sei nicht immer leicht mit ihm, sagte er. Nach über zwei Jahrzehnten hänge man „sicherlich an dem Posten“, räumte der Vorsitzende ein. Er kritisierte jedoch „wöchentlich“ neue Auflagen. „Du musst ja mittlerweile das Klopapier nummerieren“, sagte er. „Es muss sich was ändern“, sonst finde man keine Vorstände mehr. Der stellvertretende Landrat Dr. Michael Rapp (CSU) meinte mit Blick auf den von Montag kritisierten Verwaltungsaufwand, dass dieser dem einen oder anderen wirklich die Lust an der Arbeit raube.
Das Wehr-Jahr 2022 umriss Kommandant Krammer zunächst in Zahlen. Zum Jahresende zählte man über 100 aktive Dienstleistende und 3100 absolvierte Übungsstunden, fast 170 Atemschutzflaschen wurden befüllt, 410 Schläuche gereinigt. 3510 geleistete Stunden verteilen sich auf 241 Einsätze, darunter 34 Brände, 25 Verkehrsunfälle und 15 Fahrbahnreinigungen. Ein brennendes Wohnmobil in Grafenaschau, das Zugunglück bei Burgrain oder auch den Fassadenbrand der Turnhalle der Murnauer Realschule, dessen Rauchentwicklung aus der Ferne den Anschein erweckt habe, der ganze Ortsteil brenne, nannte Krammer exemplarisch.
Joachim Loy, Leiter der Polizeiinspektion Murnau, sensibilisierte die Feuerwehrkräfte unter anderem für die Rechtslage, was mögliche Klebe-Aktionen von Klima-Aktivisten der Letzten Generation (siehe erste Murnauer Seite) betrifft: „Wenn ihr alarmiert werdet, müsst ihr schauen, wie ihr vorbeikommt.“ Kreisbrandinspektor Herbert Maurus versprach, dass bei der digitalen Alarmierung nachgebessert werde.
Eine Stunde dauerten die Wahlen, die sich der Ehrung (Bericht folgt) anschlossen. Montags Stellvertreter ist fortan der 22-jährige Klement Eibl. Schatzmeisterin bleibt Astrid Dodel, Schriftführer ist nun Dominik Plötz und Beisitzer bleibt Franz Fischer. Als Vertrauensleute wurden Matthias Schwietz und Markus Kassira gewählt. Kassenprüfer sind nach wie vor Johannes Köglmayr und Katharina Maierhofer. Nach der Wahl betonte Montag, dass „ein Haufen Arbeit ansteht“, für den der Vorstand die Unterstützung aller brauche.